Man müsste meinen, dass der Schweizer Nationalsport in unserer Heimat erfunden wurde. Dem ist aber nicht so. Der Ursprung des beliebten Kartenspiels von Herrn und Frau Schweizer liegt nämlich in Asien. Man vermutet, dass die Spielkarten in China und Korea im 12. Jahrhundert entstanden sind. Von dort aus verbreiteten sich die Spielkarten über Asien Richtung Westen, bis sie nach Europa gelangten. Allerdings war das Kartenspiel in vielen Ländern in Europa wegen den Geldeinsätzen bzw. Spielschulden verboten. In Frankreich und Italien galt dieses Verbot nicht und dadurch konnte sich das Kartenspiel doch noch auf weitere Länder innerhalb Europas ausbreiten.
Im 18. Jahrhundert wurde in der Schweiz noch oft Tarock gespielt. Dieses Kartenspiel brachten französische Söldner aus Oberitalien in die Schweiz. Heute wird Tarock nur noch in Surselva und in Visperterminen gespielt. Dieses Kartenspiel enthält die italienischen Farbsymbole Stab, Schwert, Pokal, Münze und enthält total 78 Karten. Protestantische Söldner aus Holland verdrängten schliesslich im 18. Jahrhundert Tarock durch Jassen. Sie spielten mit 36 Karten wie wir es heute noch kennen. Die höchste Spielkarte, der Trumpfbauer, heisst in Holland «Jas». Auf Grund dessen heisst also der Name des Spiels «Jassen». Auch das Nell, die Trumpfneun, erinnert an die niederländischen Ursprünge. Aus dem Jahr 1796 stammt der älteste Beleg für das Jassen in der Schweiz. Zwei Priester, die aus Schaffhausen stammten, verklagten zwei Bauern, die um ein Glas Wein spielten. Dieses berüchtigte Spiel nannten sie «Jassen». Danach verbreitete sich das beliebte Kartenspiel immer stärker über die ganze Schweiz. Heute ist es nicht mehr wegzudenken. Viele Kinder wachsen mit dem Nationalsport auf und spielen es bis ins hohe Alter. Der Schieber Jass ist sicherlich die beliebteste Variante aber es noch unzählige andere Spielvarianten wie Differenzler, Coiffeur, Molotow, Bieter, Tschau Sepp und viele mehr.