Wo wird mit Deutschschweizer oder französischen Jasskarten in der Schweiz gespielt? Auch beim Jassen gibt es einen Röschti- bzw. Kartengraben. Der Kartengraben entstand vor rund 1000 Jahren in der Zeit des Herzogtums Schwaben im Osten und des Königreichs Burgund im Westen. Im Zentrum dieses Kartengrabens steht heute der Kanton Aargau. Die französischen Karten werden westlich von der Brünig-Napf-Reuss-Linie gespielt, somit in der Romandie sowie in den Kantonen Wallis, Bern, Solothurn, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Aargau (ohne dem Bezirk Baden, Freiamt und den östlich der Aare gelegenen Gebieten des Bezirks Zurzach) sowie teilweise in Graubünden, Tessin und entlang dem Bodensee im Thurgau. Die Deutschschweizer Jasskarten werden in der Zentralschweiz, Schaffhausen, Zürich, Ostschweiz (ohne Bodensee im Thurgau), im Kanton Aargau (nur Bezirk Baden und Freiamt) sowie teilweise in Liechtenstein gespielt.
Es ist aber bis heute unklar, wie dieser Kartengraben entstanden ist. Man geht davon aus, dass die Aare der Grund war weil der Fluss früher als unüberwindbares Hindernis galt. Es fand kein direkter Kontakt zwischen den Dörfern auf beiden Seiten der Aare statt. Erst 1892 wurde die erste Brücke im Zurzibiet gebaut. Trotzdem haben sich die französischen und Deutschschweizer Karten nicht auf beiden Seiten ausgebreitet.